[<] Die Holzwarth Brüder wieder in einer gemeinsamen Band

10. März 2012

毕恭毕敬 - Bigong Bijing

Nicht ganz so extrem ist die nächste Band eines ehemaligen df-Schülers, aber dafür erfolgreicher ;-) 

Siehe Überschrift und Foto: richtig gelesen. Die Schriftzeichen (毕恭毕敬) über der Band sind Chinesisch.
"Bigong Bijing" wird das ausgesprochen und bedeutet in der konfuzianischen Philosophie „ehrfürchtig und respektvoll“. Ganz „devot“ sozusagen. Nur passen diese Attribute so ganz und gar nicht zu den drei völlig durchgeknallten Amateur-Musikern in Shanghai... deswegen passt’s halt doch... als Bandname!

Die drei Bandmitglieder sind:
ein Amerikaner namens Gil
(Gitarre / Lead-Voc / Inhaber einer Logistic-Firma in Shanghai)

eine Chinesin namens Yangyue
(Bass / Voc / Studentin)

ein deutscher Franzose und/oder französischer Deutscher namens Jan Petersen
(Drums / Voc / Absolvent der Tongji University Shanghai)

Erraten... also tatsächlich ein Drummer aus engerem df-Kreis.

Nur macht sein Name ihn und seine Band nicht erfolgreich. Sondern die Tatsache, dass sich die Band in Shanghai ihren eigenen gemacht hat... mit dem oben erklärten Namen und noch dazu in einer Stadt mit 16 Millionen Einwohnern! Bigong Bijing rockt Shanghai!

Zwei Gründe gibt es dafür:
1. Das moderne China ist halt noch nicht ganz so modern, was hochgepitchte Live-Musik angeht... hat diesbezüglich also Nachholbedarf... und
2. die Band ist viel zu krass... und darüber hinaus dabei noch: völlig authentisch!

Jan Petersen (23 Jahre) nimmt zwischen 2001 und 2007 Schlagzeugunterricht im df.M, 49,999% bei Markus Meinecke, 24,999% bei Hans-Martin Chemnitz, 24,999% bei Klaus Engl und 0,003% bei Cloy, und verkörpert zu 100% den Typus df-Schüler, der grundsätzlich zu spät kommt, nie übt, nie zahlt und nie an einer Prüfung teilnimmt. Als wäre damit nicht genug: zwischen 2004 und 2007 verwüstet er an jedem WE des nachts sämtliche schalldichten Räume des df.M nebst Innenausstattung, was durch Proben mit seiner damaligen Metal-Band und den unvermeidbaren Partys mit Fans und Groupies verursacht wird. Kurz: df-pur... also völlig authentisch.

Diesen Lebensstil exportiert Jan erfolgreich nach China, wo er seit 2,5 Jahren lebt. Er spricht fließend Chinesisch („… unser Sohn spricht Alien?“), absolviert dort sein 1. Studium (Bachelor of int. Management in Business Administration) und arbeitet bei Roland Berger Strategy Consultants sowie der Haniel-Group in Shanghai.

Seit über 1 Jahr tritt er mit seiner Band regelmäßig zweimal die Woche in einer Metal-Bar in Shanghai auf. Dies tut er nicht nur für free Drinks, sondern insbesondere aus tiefster Überzeugung, weil ja die Jugend der Stadt endlich mal authentisch gelebten Metal auf die Ohren benötigt, damit sie abschwöre von den dort noch herrschenden Vorstellungen von Lock’n’Loll…

http://v.youku.com/v_show/id_XMzYwMzM0MTAw.html
…nach der kurzen Werbung... so ist das in CN ;-)
http://v.youku.com/v_show/id_XMzU0MDIyNzUy.html

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